Tierschutzorgas und Vermehrerhunde - werden sie bezahlt?

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Hallo.

Ich habe mich ehrlich gesagt noch nie so richtig mit dem Thema beschäftigt, und mir brennen dazu paar Fragen unter den Nägeln. Vielleicht könnt ihr mir diese beantworten, bzw. einen Link geben (die RIN Seite kenn ich allerdings)

1. Sind da auch manchmal VDH Hunde dabei?
2. Wo holt ihr die her? Werden die "freigekauft" oder wie läuft sowas ab?
3. Wielange bleibt ein Pflegehund im Durchschnitt bei seiner Pflegestelle?

Vielen Dank
 

NEVIA_Pam

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AW: Sie haben es geschafft, Fahrkette vom 17.01. unfassbare Bilder!

Hallo.

Ich habe mich ehrlich gesagt noch nie so richtig mit dem Thema beschäftigt, und mir brennen dazu paar Fragen unter den Nägeln. Vielleicht könnt ihr mir diese beantworten, bzw. einen Link geben (die RIN Seite kenn ich allerdings)
Hier der Verein dazu:
http://www.retriever-and-friends.de

1. Sind da auch manchmal VDH Hunde dabei?
Ich kenne bisher keinen VDH-Hund... Ich denke, dass sich HH die einen Hund vom VDH kaufen, vorher genug mit dem Thema beschäftigen und ihn nicht einfach so wieder abgeben.

2. Wo holt ihr die her? Werden die "freigekauft" oder wie läuft sowas ab?
Die meisten Hunde sind Vermehrerhunde, ein kleinerer Teil sind Abgabehunde.
Die Hund kommen aus Vermehrerstationen und werden an den Verein abgegeben, da sie nicht mehr zur "Produktion" taugen oder nicht verkauft werden können bzw von einer z.B Weihnachtsproduktion übrig geblieben sind :sauer:
Würde der Verein sie nicht nehmen, kämen sie in Tötungsstationen :sauer:

3. Wielange bleibt ein Pflegehund im Durchschnitt bei seiner Pflegestelle?
Das kann man schlecht sagen... es können Tage bis Monate sein. Jenachdem wie schnell sie vermittelt werden können oder aber auch, wie schwer ihr Schicksal ist und ihre Zeit brauchen, um in die "Normalität" zu finden.

Bitte, gerne...

Wenn noch was ist, auf der HP von R&F findest du fast alles beantwortet... oder frag einfach hier nochmal nach ;)
 
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Also wird für die Hunde generell nie Geld bezahlt?! Das war mir wichtig, das wollte ich wissen. Vielen Dank.

PS: Na hoffentlich werd ich jetzt nicht auch irgendwann "schwach". Ich meide die Informationsseiten ja nicht ganz ohne Grund *puh*
 

NEVIA_Pam

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Also wird für die Hunde generell nie Geld bezahlt?! Das war mir wichtig, das wollte ich wissen. Vielen Dank.
Ich weiß nichts davon und es würde mich auch sehr wundern, wenn es so wäre...

PS: Na hoffentlich werd ich jetzt nicht auch irgendwann "schwach". Ich meide die Informationsseiten ja nicht ganz ohne Grund *puh*
Geh mal schsauen, gute PS werden immer gebraucht :grin:
 
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Zitat:
Zitat von Hardy
Also wird für die Hunde generell nie Geld bezahlt?! Das war mir wichtig, das wollte ich wissen. Vielen Dank.

Ich weiß nichts davon und es würde mich auch sehr wundern, wenn es so wäre...

Also ich weiß es definitiv nicht, kann mir aber auch gut vorstellen, dass die Vermehrer für "umme" keinen Hund rausgeben, heißt, ich glaube, da wird sicher was bezahlt ...

Nee, ich kann mir das nicht angucken, mein Freund bringt mich um wenn ich "so" einen Hund hole und wenn ich sie seh, hole ich mir "so" einen Hund.

:traurig::traurig:

Was meinst Du mit "so" einem Hund?
... und was hat Dein Freund gegen "so" einen Hund"?
 
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Zitat:
Also ich weiß es definitiv nicht, kann mir aber auch gut vorstellen, dass die Vermehrer für "umme" keinen Hund rausgeben, heißt, ich glaube, da wird sicher was bezahlt ...

Das war ja auch meine Befürchtung/Vermutung. Würde mich wirklich mal interessieren wie es denn nun wirklich ist. (Ohne dass ich irgendwas Verurteilen möchte, es interessiert mich nur wie sowas läuft).
 

NEVIA_Pam

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Hmm... dann müssen wir wohl mal jmd vom R&F-Team fragen, denn beschwören könnte ich meine Aussage auch nicht ;)
Es ist nur das, was ich mir vorstelle :v*
 
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Hmm... dann müssen wir wohl mal jmd vom R&F-Team fragen, denn beschwören könnte ich meine Aussage auch nicht ;)
Es ist nur das, was ich mir vorstelle :v*
... und was beiweist, dass Du an das Gute im Vermehrer glauben möchtest.
Das ehrt Dich, aber und prinzipiell bin ich diejenige, für die ein Glas immer "halbvoll" ist - und ich recht positiv denke.

Aber wenn ich mir z.B. mein Patenkind Minou anschaue, und mir nicht vorstellen mag, was man mit ihr 6 Jahre lang gemacht hat, kann ich mir nicht wirklich vorstellen, dass der Herr (oder die Frau) Vermehrer gesagt hat:
"Joh, der Köter bringt mir nix mehr, den schenken wir mal an einen Verein wie R&F, man tut ja sonst nix Gutes" ...

Was ich aber definitiv weiß, ist dass man leider diese Schweine nicht anzeigen, oder mit den Bildern an die große Presse gehen kann, weil die Vermehrer dann "weg" sind, und ein paar KM weiter wieder den gleichen Sche... machen. Oder sogar ins Ausland gehen, und dann ist es noch schlimmer.
... und die "Guten" (= R&F und wir) können keine/n mehr retten!

Traurig, aber wahr!
 

Betta

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Zitat:
Zitat von Hardy
Also wird für die Hunde generell nie Geld bezahlt?! Das war mir wichtig, das wollte ich wissen. Vielen Dank.



Also ich weiß es definitiv nicht, kann mir aber auch gut vorstellen, dass die Vermehrer für "umme" keinen Hund rausgeben, heißt, ich glaube, da wird sicher was bezahlt ...

Ja, die meisten Vermehrer bekommen ein bisschen Geld für die Hunde.

Aber das spielt eine ganz untergeordnete Rolle im Vergleich zu dem was mit den Hunden passiert wenn Tierschutzorgas *solche* Hunde nicht aus dem Elend befreien.

Bevor wieder der Satz: " Man unterstützt doch den Vermehrer mit dem Geld" kommt , bitte ich Euch weiter zu denken.

Ein Hund der für den Vermehrer nicht mehr produktiv ist, keine Kohle mehr einbringt , weil er krank ist, zu alt bzw. zu schwach zum Züchten ist, oder wenn ein Rüde nicht decken will , bekommt ganz sicher kein Gnadenbrot bei dem *Züchter*

Nein, der will diesen Hund, der ja eine Belastung für ihn ist (verbraucht Futter, bringt aber keine Gegenleistung) schnell entsorgen. Im wahrsten Sinne des Wortes...

Womöglich wird er an einen anderen Vermehrer verkauft der, einen zur Zucht unwilligen Hund bzw. Hündin die sich nicht decken lassen will , versucht dazu zu bringen es doch zu tun. Mit anketten, festhalten, Beine festbinden - die Hündin wird quasi vergewaltigt.

Dann hätten wir noch die Variante - kranker Hund. Denkt jemand hier wirklich, dass diese Tiere je einen Tierarzt gesehen haben? Selbst Kaiserschnitte machen die Vermehrer selbst.. Nunja, ein kranker Hund der nicht behandelt wird .... Das "Problem" löst sich irgendwann für den Züchter von alleine, wieder Kohle gespart.

Es gibt sicher noch unzählige Arten wie die Vermehrer lästige Hunde entsorgen ..... Lasst mal die Phantasie spielen. Ein Hund ist für einen Vermehrer nur eine Sache mit der man Geld verdienen kann.

Fazit; Tierschutzorgas "kaufen" die Hunde dem Vermehrer ab um Leben zu retten, um die Qualen der Hunde zu beenden. Ihnen ein schönes Zuhause zu suchen. Und das ist doch der Sinn des Tierschutzes, oder nicht?

Ob die Vereine dem Vermehrer die Hunde abkaufen und retten oder ob er sie anders entsorgt : Es wird so oder so weiter vermehrt!!!!!!!!!!
 
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Würde der Verein sie nicht nehmen, kämen sie in Tötungsstationen :sauer:
Das ist mir neu._99_

Mir ist nur bekannt das die Vermehrer ihre Hunde selbst "entsorgen".
Zumindest in Deutschland gibt es doch gar keine Tötungsstationen.
 
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Ja, die meisten Vermehrer bekommen ein bisschen Geld für die Hunde.

Aber das spielt eine ganz untergeordnete Rolle im Vergleich zu dem was mit den Hunden passiert wenn Tierschutzorgas *solche* Hunde nicht aus dem Elend befreien.

Bevor wieder der Satz: " Man unterstützt doch den Vermehrer mit dem Geld" kommt , bitte ich Euch weiter zu denken.

Steffie, vielen Dank für die Antwort. Ich wollte keine alten Diskussionen aufwerfen. Ich wußte es nur nicht und wollte mich näher informieren.

Ich finde, dass sich dazu jeder seine eigene Meinung bilden muss und das werde ich auch für mich selbst und danach werde ich entscheiden, ob ich einen "Vermehrerhund" aufnehme oder mein Geld in einen VDH Hund investiere und damit diese Art der Zucht unterstütze. Ich weiß es im Moment noch nicht, habe aber auch noch sehr viel Zeit mich darüber zu informieren und zu entscheiden. Im Moment ist für mich Beides eine Form des Tierschutzes.

Wichtig ist mir nur, dass mit dem Thema ehrlich umgegangen wird, und das tut ihr ja. Das finde ich sehr gut.
 

Betta

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Die VDH Zucht ist für Dich gleichzusetzen mit Tierschutz?

Interessant, diese Ansicht. Würdest Du mir erklären warum Du es so siehst?

Ich wollte keine alten Diskussionen aufwerfen

Die Diskussion fand nicht hier statt, das war in einem anderem Forum ;)
 

Avril

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Die VDH Zucht ist für Dich gleichzusetzen mit Tierschutz?

Interessant, diese Ansicht. Würdest Du mir erklären warum Du es so siehst?

Ich bin zwar nicht gefragt, aber ich kann mir schon vorstellen, wie sie es meint. Es ist dann wohl eher ein passiver Tierschutz, wenn man sich für die "teure Variante" enscheidet, anstatt den Billig-Welpen vom Vermehrer zu nehmen.

Außer Acht zu lassen ist dabei zunächst, wie die Zucht bei den VDH-Züchtern aussieht. Auch da soll es ja mitunter schwarze Schafe geben.
 

Betta

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Ich bin zwar nicht gefragt, aber ich kann mir schon vorstellen, wie sie es meint. Es ist dann wohl eher ein passiver Tierschutz, wenn man sich für die "teure Variante" enscheidet, anstatt den Billig-Welpen vom Vermehrer zu nehmen.

Ja, ich verstehe. Natürlich ist bei der Überlegung VDH oder Vermehrer ganz klar der VDH der einzig richtige Weg.

Aber ich denke trotzdem, dass man VDH und Tierschutz nicht wirklich vergleichen kann.
 

biko

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Aber ich denke trotzdem, dass man VDH und Tierschutz nicht wirklich vergleichen kann.

Nein, wirklich vergleichen sicherlich nicht, trotzdem sehe ich das auch ein wenig so.
Natürlich gibt es beim VDH schwarze Schafe, trotzdem sehe ich eigentlich nie Hunde aus dem VDH in Tierheimen.
Allerdings kann ich da jetzt nur von unseren Retrievern sprechen.
 

NEVIA_Pam

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Das ist mir neu._99_

Mir ist nur bekannt das die Vermehrer ihre Hunde selbst "entsorgen".
Zumindest in Deutschland gibt es doch gar keine Tötungsstationen.

Ob nun Tötungsstation oder selber entsorgen - es ändert nichts am Ergebnis...!


... und was beiweist, dass Du an das Gute im Vermehrer glauben möchtest.
Das ehrt Dich, aber und prinzipiell bin ich diejenige, für die ein Glas immer "halbvoll" ist - und ich recht positiv denke.
Ich war wohl wirklich zu blauäugig :v*
 

Sams Frauchen

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Hmm... dann müssen wir wohl mal jmd vom R&F-Team fragen, denn beschwören könnte ich meine Aussage auch nicht ;)
Es ist nur das, was ich mir vorstelle :v*

Es kommt auf den Verein an, ich habe schon von Vereinen gehört die für Vermehrerhunde bezahlt haben (also die Hunde freigekauft haben), vor allem für Hündinnen. Und das von Leuten die damals für die Vereine gearbeitet haben und aus selbigen Grund wieder aufgehört haben. Denn sowas widerspricht sich, ein Verein der gegen Vermehrer kämpft und jeden davor warnt für solche Tiere Geld zu zhalen (weil man die Leute damit unterstützt) und selber macht der Verein es. Zahlt Geld um eine Hündin daraus zuholen, auch davon profitieren Vermehrer.
 

Sams Frauchen

Hundemama
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Ja, die meisten Vermehrer bekommen ein bisschen Geld für die Hunde.

Aber das spielt eine ganz untergeordnete Rolle im Vergleich zu dem was mit den Hunden passiert wenn Tierschutzorgas *solche* Hunde nicht aus dem Elend befreien.

Bevor wieder der Satz: " Man unterstützt doch den Vermehrer mit dem Geld" kommt , bitte ich Euch weiter zu denken.

Ein Hund der für den Vermehrer nicht mehr produktiv ist, keine Kohle mehr einbringt , weil er krank ist, zu alt bzw. zu schwach zum Züchten ist, oder wenn ein Rüde nicht decken will , bekommt ganz sicher kein Gnadenbrot bei dem *Züchter*

Nein, der will diesen Hund, der ja eine Belastung für ihn ist (verbraucht Futter, bringt aber keine Gegenleistung) schnell entsorgen. Im wahrsten Sinne des Wortes...

Womöglich wird er an einen anderen Vermehrer verkauft der, einen zur Zucht unwilligen Hund bzw. Hündin die sich nicht decken lassen will , versucht dazu zu bringen es doch zu tun. Mit anketten, festhalten, Beine festbinden - die Hündin wird quasi vergewaltigt.

Dann hätten wir noch die Variante - kranker Hund. Denkt jemand hier wirklich, dass diese Tiere je einen Tierarzt gesehen haben? Selbst Kaiserschnitte machen die Vermehrer selbst.. Nunja, ein kranker Hund der nicht behandelt wird .... Das "Problem" löst sich irgendwann für den Züchter von alleine, wieder Kohle gespart.

Es gibt sicher noch unzählige Arten wie die Vermehrer lästige Hunde entsorgen ..... Lasst mal die Phantasie spielen. Ein Hund ist für einen Vermehrer nur eine Sache mit der man Geld verdienen kann.

Fazit; Tierschutzorgas "kaufen" die Hunde dem Vermehrer ab um Leben zu retten, um die Qualen der Hunde zu beenden. Ihnen ein schönes Zuhause zu suchen. Und das ist doch der Sinn des Tierschutzes, oder nicht?

Ob die Vereine dem Vermehrer die Hunde abkaufen und retten oder ob er sie anders entsorgt : Es wird so oder so weiter vermehrt!!!!!!!!!!

Tut man das als privat Person wird man aber sofort dumm angemacht. Ich kenne einen Fall aus einem früheren Forum, da war eine Frau die eine alte ausgelaugte Hündin freikaufen wollte weil diese getötet werden sollte. Sofort machte man sie von der Seite an und erklärte ihr wie dumm das wäre solche Leute noch zu unterstützen, da frage ich mich wo ist der Unterschied zwischen einem Verein der die Hunde freikauft und einer privat Person die sich mit solchen Hunden auskennt?
 
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Retriever and friends

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Liebe Retriever-Pfotenfreunde,

vielleicht darf ich einiges aus der Praxis unserer Arbeit hier zur Aufklärung beitragen.

1. VDH Zuchthündinnen werden im Regelfall nicht an den Tierschutz abgegeben. Gute Züchter geben im Normalfall ihren Zuchthündinnen einen Lebensabendplatz, wenn sie aus der Zucht herausgenommen werden oder ab und an suchen sie ihnen auch noch eine Familie. Im Normalfall verbleiben VDH-Zuchthündinnen auch nicht so lange in der "aktiven Zucht" wie Vermehrerhündinnen, die nicht selten bis ins hohe Alter als Gebärmaschine benutzt werden.

2. Ab und an - wenngleich selten - gibt es Abgabehunde, die VDH-Papiere haben. Eigentlich "verpflichten" sich VDH Züchter, ihre Hunde immer wieder zurück zu nehmen - aber auch in diesen Kreisen gibt es solche und solche.

3. Auch wenn das etwas "radikal" klingt (sorry, aber jahrelange Tierschutzarbeit führt zwangsläufig zu einer gewissen "Radikalisierung"): Der Kauf eines VDH-Welpen ist zwar allemal der verantwortungsvollste Weg, sich einen Welpen zuzulegen - die Aufnahme eines Tierschutzhundes ist jedoch etwas ganz anderes. Beides ist nicht auf eine Ebene zu stellen. Abgesehen davon, dass ich mir wohl keinen Welpen mehr zulegen würde, so süß ich sie auch finde. Für mich käme nur ein Hund aus dem Tierschutz in Frage, der auch gerne ein paar Jährchen "auf dem Buckel" haben kann - eine Einstellung, geboren aus dem vielen Elend das ich im Tierschutz schon gesehen und erlebt habe und den wunderbaren Erfahrungen, wie sich diese Hunde entwickeln können, wenn man ihnen nur die Chance dazu gibt. Und an allererster Stelle würde ich wieder eine ehemalige Zuchthündin aufnehmen - sie sind die wundervollsten Wesen, die ich kenne.

4. R&f übernimmt zu mehr als 90% Zuchthunde aus deutschen "Zuchtstätten", will heißen: von deutschen Vermehrern hier mitten unter uns. Die Frage, ob wir damit nicht das System der Vermehrung reproduzieren, ist für mich eine rein rhetorische. Reproduziert wird dieses System in erster Linie durch die Käufer der Billigwelpen, denn: so lange Nachfrage und Gewinn, so lange Leid und Ausbeutung - so einfach ist das. Reproduziert wird das System in zweiter Linie durch wegsehende Amtsveterinäre, durch fehlende gesetzliche Handhabungen und viel zu geringe Strafen, wenn es überhaupt mal dazu kommt. Wir, die sich um den "Müll" dieses Systems kümmern, haben den geringsten Anteil daran, dass dieses System weiter existiert.

5. Immer wieder wird uns die Frage gestellt, ob wir für die Übernahme der Hunde zahlen. Und unsere Antwort ist immer dieselbe: Die meisten Vermehrer, mit denen wir im Kontakt stehen, geben uns ihre ausgedienten Zuchthunde umsonst. Nicht etwa aus Tierliebe, sondern aus wirtschaftlichem Kalkül: ältere "ausgediente und ausgelaugte" - manchmal auch kranke - Hunde kosten ihnen nur noch Geld und bringen keins mehr. Sie abzugeben ist allemal der einfachere Weg als sie durchzufüttern oder zu entsorgen (obwohl dies noch immer viel zu häufig passiert). Bei Zuchtauslösungen, in den die Hunde noch "im zuchtfähigen Alter" sind, müssen wir von Fall zu Fall eine Auslöse bezahlen. Dies gilt manchmal auch für Junghunde, aber nur, wenn sie gesund sind.

Ich hoffe, ich konnte Euch zumindest einige Fragen beantworten - zu dem Thema gäbe es sicher noch vieles mehr anzumerken oder zu erzählen...

Gruß Anina
 
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