Spurt der Hund nicht, hat oft der Mensch Schuld

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labrador-jule

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Hi!

Darf man sich hier auch kritisch zu äußern? Ich hoffe... :kuck:

Finde nämlich diese beiden Abschnitte, kann man so einfach nicht stehen lassen. Abschnitt zwei ist mir viel zu pauschal, Ignorieren kann manche Verhaltensweisen bessern, andere aber auch verschlimmern - so eine pauschale Empfehlung halte ich daher für ziemlich zweifelhaft...

Manipulation hat in meinem Bild vom Hund irgendwie überhaupt nichts verloren, Rudelchefs etc. ebensowenig...

Mal ganz abgesehen davon, dass ich schon den Begriff im Titel *Spurt* furchtbar finde...
Wer erzieht hier wen?
Hunde entwickeln verschiedene mehr oder weniger offensichtliche Strategien, um ihren Willen durchzusetzen. Es liegt an Ihnen, dies zu erkennen und entsprechend gegenzusteuern. Hat Ihr Vierbeiner erst einmal gelernt, dass er mit einem bestimmten Verhalten bekommt, was er will, ist Ihre Autorität verloren. Dann lässt auch der Gehorsam schnell nach. In ihrem Buch "Das Kosmos Erziehungsprogramm für Hunde" erklären Nicole Hoefs und Petra Führmann, wie Sie es schaffen, wieder zum "Leittier" zu werden: "Ignorieren Sie Ihren Hund, sobald er sein Manipulationsrepertoire abspult, und zwar solange, bis seine Motivation erlahmt und er sich - und sei es tatsächlich nur für wenige Minuten - ruhig und unaufdringlich verhalten hat." Danach bestimmen Sie, wann es raus geht, Futter gibt oder gespielt wird.


Sofa und Bett sind die Plätze des Chefs
Genau wie das Erfüllen aller Wünsche sind erhöhte Hundeplätze nicht geeignet, Ihre Rolle als "Rudelführer" zu untermauern. Warum sollte ein Hund draußen beim Spaziergang auf Sie hören, wenn er auf Bett und Sofa schläft und bei den Mahlzeiten am Tisch gefüttert wird? Sie räumen dem Tier damit im Haus eine Ihnen ebenbürtige Rangposition ein. Bringen Sie Ihrem Hund am besten von Anfang an bei, dass er auf erhöhten Plätzen nichts zu suchen hat. Beim Futter können Sie besonders gut demonstrieren, wer Chef ist. Hoefs und Führmann empfehlen, den Hund grundsätzlich erst zu füttern, nachdem Sie selbst gegessen haben. Bestehen Sie außerdem auf einem Abstand von ein bis zwei Metern zum Tisch, wenn sie essen.
 

VeBa

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Ich denke auch,dass ein paar Dinge differenzierter betrachtet werden sollten.
Beispiel: Bett & Sofa
Paul darf sowohl aufs Sofa wie auch ins Bett und das hat unserer Beziehung sehr gut getan. Er darf es aber nicht wann er will, sondern nur nach Aufforderung durch uns.

Um dem Hund zu demonstrieren wer die Hosen an hat muss man noch viel mehr beachten.
Beispiel:
ich gehe als erste durch die Tür
ich gehe als Erste die Treppe hinunter
der Hund läuft nur auf Kommando voraus
bevor Paul fressen darf muss er auf ein Kommando warten
etc etc

Dennoch finde ich deinen Beitrag Steffi sehr wichtig und auch als Denkanstoß lehrreich *hallo*

Verena
 
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labrador-jule

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Um dem Hund zu demonstrieren wer die Hosen an hat muss man noch viel mehr beachten.
Beispiel:
ich gehe als erste durch die Tür
ich gehe als Erste die Treppe hinunter
der Hund läuft nur auf Kommando voraus
bevor Paul fressen darf muss er auf ein Kommando warten
etc etc
Wenn ich jetzt mal so ehrlich sein darf - genau diese Regeln halte ich für absoluten Blödsinn... dieses Dominanz-Rudelchef-Hackordnung-Gedöns ist doch mittlerweile völlig überholt...:confused:
 

Inge

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Ohjeeee...unsere Beiden haben uns voll im Griff :i380:.
Ben läuft immer vorneweg , die Ohren auf Durchzug gestellt. Nur wenn Männe sauer wird, dann weiss er, nun ist hören angebracht.
Lara geht immer zuerst zur Tür hinaus.
Vielleicht ist es aber ein gutes Zeichen, dass sie auf dem Absatz stehen bleibt und auf mein Kommando wartet.
Und fressen...grübel... nun ja, ich mache die Pötte fertig und stelle sie gleichzeitig hin.Ich habe noch nie gesagt, dass sie warten müssen.
Sie warten ja schon sabbernd darauf, dass ich endlich fertig werde mit dem zusammen mischen.
Aber morgens, wenn ich frühstücke, lege ich ihnen immer Brotstückchen auf die Pfoten. Die müssen sie solange liegen lassen, bis ich sage: "Jetzt!"
Vielleicht bin ich doch so etwas wie ein kleiner Chef?? :kicher:
 

Ela

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Wenn ich jetzt mal so ehrlich sein darf - genau diese Regeln halte ich für absoluten Blödsinn... dieses Dominanz-Rudelchef-Hackordnung-Gedöns ist doch mittlerweile völlig überholt...:confused:

Ich finde nicht, dass das absoluter Blödsinn ist. Es kommt halt auf den Hund an. Bei Wotan sind die Sachen durchaus angebracht.

Unter anderem darf mein Hund auch nicht auf die Couch und auch nicht ins Bett. Ich würde das auch jederzeit bei einem weiteren Hund wieder so handhaben.
 
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Ich finde, es kommt immer auf den Hund an.
Es gibt Dickköpfe, die durchaus eine andere Handhabung im Bezug auf solche Regeln bedürfen, wie andere.
Nick darf im Bett schlafen UND auf eine bestimmte Couch,rennt zuerst durch die Tür,auch die Treppe runter, frisst mal vor mal nach uns (je nach meiner Laune) und ähnliche Dinge, aber trotzdem gehorcht er.

Gut, es gibt Momente, da ist er auch noch Kindskopf.
Aber ehrlich gesagt, finde ich solche Kapirölchen nicht schlimm (wenn er sich mal einen Schuh mopst und ihn durch die Wohnung schleppt, ohne auszugeben).
Solche Sachen machen ein Zusammenleben doch auch sympathisch und bilden kleine Geschichten, die man sich gerne erzählt und an die man sich erinnert.
 

Inge

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Ich sehe das auch so.
Es kommt auf den Hund an.
Als Ben zu uns kam, wollte ich alles richtig machen. Ich las Bücher, informierte mich in Foren...
Ben wollte als Welpe so gerne bei mir im Bett schlafen. Er lag immer mit der Schnauze in meiner Halsbeuge und war seelig.
Aber ich hatte immer im Hinterkopf, dass Hund das nicht darf.
Heute finde ich es sooo schade, dass ich es nicht zugelassen habe.
Lara durfte nach ner Woche an´s Fussende im Bett. Sie schlief daraufhin die ganze Nacht durch.
Ich sehe das alles nicht mehr so eng.
Wir , Männe und ich, sind die Chef´s. Jedenfalls dann, wenn es darauf ankommt.
Und wir kommen bestens miteinander aus .
 

VeBa

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Ja, es kommt auf den Hund an, das stimmt.
Bei Paul muss ich auf Sachen wie :
ich gehe als erster die Treppe runter
ich gehe als erster durch die Tür
du hüpfst dann ins Bett,wenn ich es dir erlaube
das Sofa teiel ich dann mit dir,wenn ICH es möchte
etc
achten, denn er neigt doch sehr dazu die Führung übernehmen zu wollen.

Beispiel:
ich hatte mal darüber berichtet,dass Paul bei meinem Mann wie ein Berserker aus der Türe rennt und alles anblafft,was sich draussen bewegt oder bewegen könnte. Wie eine Prollwurst benimmt er sich dann.
Nun setzt mein Mann Paul erst ab bevor es zB in den Garten geht und er geht als erster durch die Türe und................. ja richtig, Paul geht völlig lässig durch die Türe und prollt nicht mehr herum.

Bei meinen beiden alten Jungs brauchte ich auf solche Dinge nicht zu achten. Sie hatten sich an mich als ihren Leithammel gewöhnt.

Verena
 

Betta

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Um dem Hund zu demonstrieren wer die Hosen an hat muss man noch viel mehr beachten.

Meiner Meinung nach kann man nur mit Souveränität dem Hund zeigen wer die *Hosen anhat*

Betta schläft bei uns im Bett, auf der Couch sowieso, sie geht als erstes durch die Tür ..Und trotzdem weiß sie wer der *Boss* ist.

Ich habe nur ein Motto bei der Erziehung:

Solange der Hund weiss, dass er der Hund ist und ich der Mensch, ist alles in Ordnung. ;)
 
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labrador-jule

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Ja natürlich kommt es auf den Hund ab. In gewissen Situationen können einige Regeln sinnvoll sein - es kommt aber auf den Grund an.

Bsp: Ich gehe bei uns auch als erster durch die Haus- bzw. Gartentüre - weil ich erst gucken will, ob die Luft *rein* ist, aber auf keinen Fall, weil ich zeigen möchte, dass ich der Rudelchef bin...

Denn diese Argumentation (wie sie halt in dem Artikel genannt wurde) halte ich für überholt...
 
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Wir haben von unserer Hundetrainerin jetzt genau solche Regeln aufgestellt bekommen.
Beide haben aber kein lebenslanges Bett-Sofa-Verbot, sondern vorläufig für 14 Tage und dann nur für gewisse Zeiten und nur mit unserer Erlaubnis. Die beiden sind ganz schön verwirrt.:c050:
Wir werden sehen was es bringt.
 

Betta

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Man kann sicherlich nicht jede Erziehungsart bei jedem Hund anwenden.

Da unsere Hündin aber ein *Lämmchen* ist hat sie durchaus Freiheiten die ich bei einem, vom Wesen her, anderen Hund sicher nicht gestatten würde.

Betta ist es relativ egal wo sie liegt, wer zuerst durch die Tür geht etc.. Das spielt für ihr Verhalten keine Rolle :)
 
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labrador-jule

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Wir haben von unserer Hundetrainerin jetzt genau solche Regeln aufgestellt bekommen.
Beide haben aber kein lebenslanges Bett-Sofa-Verbot, sondern vorläufig für 14 Tage und dann nur für gewisse Zeiten und nur mit unserer Erlaubnis. Die beiden sind ganz schön verwirrt.:c050:
Wir werden sehen was es bringt.
Es wird was bringen :traurig:. Und zwar aus dem Grund, den du schriebst - sie sind verwirrt. Verunsicherte Hunde neigen dazu, viel auszuprobieren, weil sie eben ihre Sicherheit wiederfinden möchten...
 

Anna

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Da unsere Hündin aber ein *Lämmchen* ist hat sie durchaus Freiheiten die ich bei einem, vom Wesen her, anderen Hund sicher nicht gestatten würde.

Betta ist es relativ egal wo sie liegt, wer zuerst durch die Tür geht etc.. Das spielt für ihr Verhalten keine Rolle :)

Das ist bei uns genauso.
 

Betta

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Wir haben von unserer Hundetrainerin jetzt genau solche Regeln aufgestellt bekommen.
Beide haben aber kein lebenslanges Bett-Sofa-Verbot, sondern vorläufig für 14 Tage und dann nur für gewisse Zeiten und nur mit unserer Erlaubnis. Die beiden sind ganz schön verwirrt.:c050:
Wir werden sehen was es bringt.

Dann hast Du sicher (Rangordnungs? ) Probleme, und man hofft sie damit aus der Welt zu schaffen.

Viel Glück :bravo:
 
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Rangordnungsprobleme mit Jeanny, ja.
Sie sagt aber das ist die Pubertät und noch ganz normal.

Labradorjule: Jeanny soll gerade durch diese Regeln und einer klaren Struktur Sicherheit bekommen, ihre Probleme resultieren aus Unsicherheit und mangelndem Vertrauen zu mir.
 

VeBa

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Bei Paul sind solche "Hosen-an-Spielchen" einfach wichtig. Er hat ca 7-8 Monate ganz für sich alleine leben müssen,hat nichts von der Welt kennen gelernt und ist in vielen Bereichen des Lebens ein wahrer Kaspar Hauser, der sich sie Welt auf Paulisch erklärt und zurechtbiegen möchte,damit er weniger Angst im Leben haben muss.
Ich denke genau dieser Kaspar Hauser in ihm ist auch das Problem.
Und wenn kleine Hosen-an-Rituale helfen ihn in Sicherheit zu wiegen, gut, dann spielen wir halt Hosen-an.

Ansonsten denke ich,dass man Rudelführer nicht lernen kann. Man muss es in sich fühlen und diese Position selber nicht in Frage stellen. Wenn ich mich selber anzweifle............ he, dann muss mein Hund mich nicht schätzen, oder !?

Verena
 

heidrun

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Als wir Yukon mit 2 Jahren übernahmen, wurden uns auch diese Verhaltensmaßregeln von einer Hundetrainerin genannt.
immer vor dem Hund aus der Tür
nie aufs Sofa oder ins Bett lassen
ich sollte Yukon nicht sofort begrüßen wenn ich nach Hause kam
und noch einige Sachen mehr
Es wurde dann auch noch ein Wolfsrudel als Beispiel gebracht. Inzwischen habe ich erfahren auch auf Videos gesehen, das sich Wolfsrudel so gar nicht verhalten.
Wir hatten ausprobiert was für unser Hund richtig ist und das ein oder andere auch übernommen. Wir sind sehr gut damit gefahren.

Er hat ein Sofa wo er drauf liegen darf, auf das andere darf er nur, wenn ich dort schon sitze / liege und wenn ich ihm eine Decke drunter gelegt habe. Ich mag es gerne wenn er bei mir liegt *i094:

Zur Tür darf er zuerst raus, wenn ich sicher bin das draußen kein fremder Hund vorbei kommt. Er muß aber bei mir bleiben und nicht einfach losschießen.

Das mit dem nicht begrüßen habe ich gleich fallen gelassen, weil ich das nicht geschafft habe. Ich freue mich ja auch wenn ich nach Hause komme und ihn sehe *i094:. Der Grund war, weil Yukon vom ersten Tag an mich als seine Bezugsperson ausgeguckt hatte, und meinen Mann und unsere Tochter ignorierte. Das haben wir aber auch anders in den Griff bekommen :grin:

Bevor wir essen bekommt er ein Stück getrocknete Lunge auf seinen Platz, dann weiß er das er bei uns am Tisch nichts zu suchen hat, wenn wir essen. Essen wir draußen im Garten, verteile ich klein geschnittene Lunge auf dem Rasen, die er dann suchen darf. Am Tisch hat er dann auch nichts zu suchen, aber wo er sich im Garten hinlegt ist egal.

Unser Hund ist sehr sensibel, da können wir diesen Weg gehen.:grin:
 
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labrador-jule

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Labradorjule: Jeanny soll gerade durch diese Regeln und einer klaren Struktur Sicherheit bekommen, ihre Probleme resultieren aus Unsicherheit und mangelndem Vertrauen zu mir.
Dass ihre Probleme aus Unsicherheit und mangelndem Vertrauen resultieren kann natürlich sein. Ich bleibe aber dabei, dass ich nicht glaube, dass man das durch solche Regeln herstellt - wenn der Hund weiß, dass er auf's Bett darf und auf Signal wieder runter, ist das auch eine Regel, die dem Hund Routine und Sicherheit vermittelt. Und eine Veränderung dieser Regel führt zwangsweise erstmal zu Unsicherheit... aber ich bin gespannt, was du weiter berichtest...
 
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